In einer Zeit, in der Daten als das neue Gold gelten, wird die Frage nach ihrer Kontrolle und Sicherheit immer lauter. Während auf Bundesebene oft über „digitale Souveränität“ debattiert wird, hat Schleswig-Holstein Fakten geschaffen.

Das Bundesland vollzieht einen bemerkenswerten Wechsel: weg von proprietärer Software von Monopolanbietern, hin zu Open-Source-Lösungen. Ein mutiger Schritt, der für jedes Unternehmen eine wichtige Lektion bereithält.

Was bedeutet digitale Souveränität in der Praxis?

Digitale Souveränität ist mehr als ein Schlagwort. Es bedeutet, die Hoheit über die eigene IT-Infrastruktur und vor allem über die eigenen Daten zurückzugewinnen. Anstatt sich in die Abhängigkeit einzelner großer Softwarekonzerne zu begeben, deren Geschäftsmodelle auf Lizenzgebühren und Datennutzung basieren, setzt man auf transparente und kontrollierbare Systeme.
Mit der Umstellung der Verwaltungsarbeitsplätze auf LibreOffice, eine quelloffene Büro-Software, und der Migration von eMail Postfächern zu Open-Xchange, demonstriert die Landesregierung eindrucksvoll die Vorteile:

  • Datenschutz und Datensicherheit: Bei Open-Source-Software ist der Programmcode einsehbar. Es gibt keine „Black Box“, bei der unklar ist, welche Daten wohin fließen. Das schafft Transparenz und erhöht die IT-Sicherheit maßgeblich.
  • Kostenkontrolle: Der Verzicht auf teure, wiederkehrende Lizenzgebühren führt zu erheblichen Einsparungen. Schleswig-Holstein spart über 15 Millionen Euro an Lizenzkosten, denen einmalige Investitionen von 9 Millionen Euro gegenüberstehen – eine Rechnung, die langfristig aufgeht.
  • Selbstbestimmung: Mit offenen Standards sichern Sie sich die Freiheit, Ihre IT-Infrastruktur flexibel und unabhängig zu gestalten. Ihr Unternehmen bleibt handlungsfähig und ist nicht von den Entscheidungen oder Preismodellen einzelner Anbieter abhängig.

Ein Vorbild für den Mittelstand

Was eine Landesverwaltung kann, ist auch für Unternehmen ein strategisches Ziel. Die Entscheidung für Open-Source ist keine rein technische, sondern eine unternehmerische. Sie investieren in die eigene Unabhängigkeit, stärken Ihren Datenschutz und behalten die volle Kontrolle über Ihre wertvollsten Ressourcen: Ihre Daten. Der Weg Schleswig-Holsteins zeigt, dass dieser Wandel nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich überaus sinnvoll ist.

Fazit

Digitale Souveränität ist keine Utopie. Der Umstieg auf Open-Source-Lösungen stärkt Datenschutz, senkt Kosten und beendet die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern. Ein zukunftsweisendes Modell, das Unternehmen als Inspiration dienen sollte, die Kontrolle über ihre digitale Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.